c-h-a-r-l-y
Anmeldungsdatum: 22.01.2013 Beiträge: 105
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Verfasst am: Sa Aug 10, 2024 14:59 Titel: [FR] Der Weg ist das Ziel: Cevennenbahn (mvB) |
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Bonjour,
getreu dem Motto: Der Weg ist das Ziel bin ich bei schönstem Augustwetter über die Cevennenbahn gefahren. Reiseroute war: Lyon - Saint-Germain-des-Fossés - Clermont-Ferrand - Nîmes. Ein paar Bildeindrücke (mehr Natur und Panorama denn Bahn ).
Lyon
Nach der Arbeit ging es mit Marseille-TGV nach Lyon. Wegen eines PU in Baden-Baden Ankunft mit rund 70 Minuten Verspätung. Ich hatte denn keine große Lust mehr auf Runde durch die Stadt, sondern habe in einer Bar um die Ecke des Hotels, lieber gemütlich was getrunken.
Wie man Neudeutsch so schön sagt "Fun Fact": Nachdem die Streckensperrung aufgehoben war und der Zug wieder rollte, kam in den französischen Durchsagen immer der Hinweis, auf die Garantie G30 und das man darüber seine Verspätungskompensation beantragen kann (Die SNCF gibt - egal bei welchem Verspätungsgrund - ab 30min 25% als Gutschein, ab 60min 25% wahlweise in Gutschein oder Geld). Mein DB-Fahrgastrechteantrag dagegen wurde mit Verweis auf die neue EU-Verordnung abgelehnt. Andere Länder, ...
Die SNCF hat in den letzten Jahr in Lyon Part-Dieu viel gebaut. Es kam ein neuer Bahnsteig und ein neuer Fahrgastbereich (Hall 2) mit Quergang zu den Bahnsteigen dazu (natürlich mit dem obligatorischen Zugangssperren):
Außerdem gibt es auf der Bahnhofseite neue Eingänge
Blick aus meinem Hotelzimmer auf Notre-Dame de Fourvière und den kleinen Eiffelturm
Saint-Germain-des-Fossés - Clermont-Ferrand
Morgens ging es mit dem Intercités Lyon-Nantes bis Saint-Germain-des-Fossés. Der Zug war ein Alstom Coradia und voll bis auf den letzten Platz. Das Fahrgastinformationssystem informiert über die Route und die Halte
Das Bild macht Lust auf eine Reise nach Saumur
In Saint Germain hieß es Umsteigen in einen TER nach Clermont-Ferrand. Fret Loks warten auf den nächsten Einsatz
Mein TER von Innen
Bei der Ausfahrt ein Blick auf Kirche, die über dem Ort thront
Draußen ziehen Äcker
und wohl seit längerem nicht genutzte Gleisanlagen vorbei
In Clermont hatte eine dreiviertel Stunde Zeit bis es weiterging. Die habe ich genutzt, um mich Proviant in Form von Cidre, Baguette und Käse einzudecken und noch ein wenig durchs Bahnhofsviertel zu streunen. Die Architektur der Kirche Saint Joseph hat was
Clermont-Ferrand - Nîmes
Mit einem TER Occitanie (dürfte ein Alstom Régiolis gewesen sein), ging es dann weiter nach Nîmes. Die Fahrzeit beträgt etwas über 5 Stunden. Die Bahnstrecke folgt über weite Strecken dem Tal des Flusses Allier. Auch dieser Zug war gut voll. Wer zwischendurch zustieg, mußte teilweise im Gang stehen. Daher konnte ich "nur" von meiner Sitzseite die Aussicht genießen (und ein paar Schnappschüsse machen).
Beim Start in Clermont war noch viel Platz
Auf geht's in die Natur: Felder und die Berge des Massiv Central
Vorbei an kleinen Dörfern und Burgen(?)
Und das alles unter postkartenblauem Himmel
Gestänge zum Umstellen ein Weiche
Verschiedene Architekturstile: Das erste wirkt fast schon ein bißchen mediteran (wobei es bis Nîmes noch eine ganze Ecke ist).
Das zweite ist eher klassisch
Manche Orte scheinen sich regelrecht im Wald zu verstecken
Meine ständigen Weggefährten: Berge, Wald und Wasser
La France profonde wie sie pittoresker kaum sein kann
Ei was schaut da denn zwischen den Baumkronen raus
Mal eine etwas weitere Stelle des Tals
Und wieder ein paar vereinzelte Gebäude
Das Tal wird wieder enger und man kann den Fluß sehen
Das Bötchen weckte Erinnerungen an einen Raftingtrip in Neuengland vor vielen, vielen Jahren
Manchmal kann man nur erahnen, wo der Flußlauf ist
Früher oder später kommt er auch wieder in Sicht.
Und mal wieder ein verstecktes Örtchen
In einer großeren Schleife umrunden wir Chapeauroux
In einigen Bahnhöfen gab es - wie hier in Chapeauroux - Seilzüge zum Stellen der Weichen und Formsignale. Ich kann mich nicht erinnern, bisher schon einmal Seilzüge und Formsignale in Frankreich gesehen zu haben. Die Signale auf Bild zu bannen ist mit leider nicht gelungen.
Eigentlich soll man ja nie zurückblicken . Links kann man eines der zig Viadukte und den Ausgang von einem der unzähligen Tunnel der Strecke sehen
Panoramen verschiedener Art
Mit knapp 15 Minuten Verspätung sind wir in Nîmes angekommen. Kaum stand der Zug rannten die Massen los, weil der Anschluß in Richtung Narbonne abfahrbereit auf die Umsteiger wartete. Nachdem fast alle draußen waren, bin ich gemütlich ausgestiegen, habe meine Klamotten ins Hotel gebracht und bin noch ein bißchen durch Nîmes getingelt.
Nîmes
Im Jardin de La Fontaine habe ich meine letzten Cidre- und Käsereste genossen
Über dem Garten wacht der Tour Magne
Die Abenddämmerung setzt ein
Must-see in Nîmes: Die Arena
und das Maison Carrée
Direkt ums Eck: Die Église Saint-Paul
An der Kathedrale war nicht Christo am Werk, sondern ganz profane Sanierungsarbeiten
Die Allee zum Bahnhof mit illuminierten Wasserkanal
Bei der SNCF endet der Betrieb ja oft eher früh (diverse Fahrgäste meines Verspäteten TGVs sollten sich auch in Lyon an die Info wenden wg. Hotel, weil es keine Züge mehr zu Zielen wie etwa Clermont gab):
Da wg. Olympia und Ferien die Züge gut ausgelastet und oder gar ausgebucht waren, hieß es für mich am nächsten Morgen früh aufstehen. Mit dem TG um 7 ging es nach Strasbourg. Morgenröte über Oberleitung am Bahnhof von Nîmes
Beim Umstieg in Strasbourg mußte ich feststellen, daß die SNCF den Salle Voyageur umgebaut hat: Der rustikale Charme mit knarrenden Holzböden und netter Optik, wurde durch modernes, kühl-steriles Desgin ersetzt
Das alte Interieur hatte mehr Stil finde ich.
So, das soll es gewesen sein, von meine Cevennentour. Ich hoffe es hat gefallen. Sowohl die Cevennen-Route als auch die Ligne de Causses kann ich jedem nur ans Herz legen.
Adieu
Charly
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